Matchmaker

Frühstück. Facebook. Handy. Radio. Kaffee, viel.

Ausgedehntes Frühstück. Tippen, verschiedene Geräte. Der mobile Mensch.

Das soziale Mobilee. Xing. Whatsapp. Links, rechts.

Von links und von rechts: Verblüffend ähnlich.

Schlagzeilen. Posts. Angebote. Reaktionen. Schweigen.

Links und rechts: Rot und blau. Match it!

Et ratio et emotio: Animus!

Goldfische knabbern an meinen Fingerkuppen.

Verständnis will gelebt werden und Erlebnis ist verstanden.

Weigerung.

Mehr Kaffee. Mehr tippen. Das Bedürfnis: Magic.

Match it, magic! Ich sehe das match. Ich fühle es.

Es knistert. Knabbert. Versteckt sich.

Um Haaresbreite! Trau dich. Match it.

Rechts und links, blau und rot, ratio und emotio:

Der Funke springt über.

Stiller Genuss. Feuerwerk im Gehirn. Supernova.

Match it! Mach mit.

Drahtseil

Du erkennst Sinn, wenn du ihn erlebst.

Du erlebst ihn tiefer, als die meisten, vielleicht als alle um dich herum.

Du hungerst nach Sinn und wirst nie satt.

 

Dein Leben ist leer.

Du siehst, hörst, schmeckst, riechst die Leere.

Sie beginnt in dich hinein zu kriechen.

 

Du bist gepanzert gegen die Gefühle, die auf dich einströmen.

Deine Gefühle sind weitaus intensiver als im Durchschnitt.

Du hast gelernt, sie unter Kontrolle zu halten.

 

Dein Leben ist ein Drahtsteilakt.

Du bist sehr erfolgreich. Zu Recht.

Doch Erfolg ist nicht die Antwort auf die Fragen, die dich antreiben.

 

Take for granted what you have!

If you look at your cat or dog, what do you see? He’s wagging his tail when you come home. She recognizes your car long before you enter your street and runs towards it. When you feed him, there’s nothing more important than tasting what you offered him. When she wants to be caressed, her eyes will reflect that sole demand, compelling you to cuddle as long as your wrist will make it. When you’re gone, he will whimper in distress. When she caught you a mouse alive, her pride will be so pure that you can’t even grumble.

What do our pets do that makes us happy? Some might say they depend on us which makes us feel good because they are relatively easy to take care of. However, I think there’s more than that.

Animals thoroughly enjoy good things. If someone offers them something good, they will not start to think about consequences, guilt, merit, jealousy, or any the like we humans are so very fond of. They will deeply embrace the present of life and of joy by completely focusing on whatever pleasant activity is available. And they don’t compare good things to other good things. Food is good. Playing is good. Running is good. Snuggling is good. Sleeping is good. Listening to new sounds is good.

Animals expect good things to happen. When you feed your cat, she’s completely ready to eat, even if it’s not her usual feeding time. When you take your dog’s leash and whistle, he’ll instantly start running and jumping. Any time is happy time.

Animals demand good things. You haven’t been at home a lot lately? Your dog will tell you. Your caresses are not as attentive as they used to be? Look into your cat’s eyes and you will know.

Do you invite good things to happen in your life? Do your wishes have space to move and develop? Do you expect the next good thing waiting for you right around the corner? Do you focus completely on good things when they happen to you?

Are you prepared to live happily ever after?

 

Wie lässt sich die Armut in der Welt abbauen?

http://www.faz.net/aktuell/wirtschaft/wirtschaftspolitik/zuwanderung-wie-laesst-sich-die-armut-in-der-welt-abbauen-12974644-p5.html?printPagedArticle=true#pageIndex_5

Die Argumentationskette des Artikels ist denkbar simpel:

Arme Länder sind arm, weil stabile Institutionen fehlen.

Reiche Länder sind reich, weil sie stabile Institutionen haben.

Menschen in armen Ländern profitieren hiervon, weil ihre Marktvorteile gerade in der Armut bestehen, namentlich darin, dass sie ihre Arbeitskraft billig verkaufen.

Würden die reichen Länder diese Menschen aus armen Ländern aufnehmen, würden die Institutionen der reichen Länder destabilisiert. Diese Länder würden ebenfalls arm.

Menschen in armen Ländern hätten dann noch nicht einmal mehr den Vorteil, dass sie aus armen Ländern kommen.

Deshalb handeln die reichen Länder altruistisch und humanistisch, wenn sie diese Menschen aussperren.

Die Überschrift des Artikels lautet: Wie lässt sich die Armut in der Welt abbauen? Jedem Kind dürfte klar sein, dass der Artikel diese Frage noch nicht einmal zu beantworten versucht. Vielmehr ist seine Kernaussage lediglich, dass sich die Armut in der Welt nicht durch stärkere Zulassung von Arbeitsmigration aus den armen in die reichen Länder abbauen lasse.

Jedes Kind würde ebenfalls einsehen, dass die Überschriftsfrage sich beantworten ließe, wenn darauf eingegangen würde, wie sich stabile Institutionen, wie sie den Reichtum der reichen Länder bedingen, auch in den armen Ländern herstellen ließen.

Diese Frage erscheint dem Autor offenkundig zu schwierig, lässt er sie doch auch aus bei dem Kern seiner Argumentation, dass nämlich durch unkontrollierte oder übermäßige Arbeitsmigration in die reichen Länder diese destabilisiert würden. Mit diesem Argument mag der Autor sogar recht haben. Doch schließt sich daran, wiederum für jedes Kind ersichtlich, die Frage an, warum die wunderbaren Institutionen der reichen Länder nicht fähig sind zu einer fruchtbaren Integration der Arbeitsmigranten.

Jedem Kind muss wiederum offenkundig sein, dass diese Institutionen nur deshalb so erfolgreich sind, weil sie ein Pendant zu den schlechten Institutionen der armen Länder bilden. Der Beweis: Würde man die armen Länder mitsamt ihren schlechten Institutionen und den armen Menschen mit dem Kostenvorteil der billigen Arbeitskraft wegdenken, würden die Institutionen der reichen Länder nämlich ebenfalls destabilisiert. Der Lebensstandard in den reichen Ländern könnte ohne die armen Länder niemals aufrecht erhalten werden; soziale Kämpfe bis hin zu Bürgerkrieg wären die Folge.

Richtig ist deshalb, dass die reichen Länder auf das Bestehen der schlechten Institutionen in den armen Ländern angewiesen sind, weil ihre Institutionen zwar besser als die der armen Länder, aber immer noch schlecht sind. Sie sind nämlich nicht in der Lage, sozialen Frieden zu schaffen, ohne andere Länder samt der darin lebenden Menschen auszubeuten.

Wenn der hinter wortgewandter Pseudowissenschaftlichkeit versteckte Zynismus des Artikels nicht so überaus traurig wäre, müsste jedes Kind über diese Argumentation lachen. So aber bleibt das Lachen im Halse stecken und eine starke Motivation, sich für die Verbesserung der Institutionen in den armen Ländern, den reichen Ländern und auf globaler Ebene einzusetzen.

 

 

 

 

 

 

Über Arbeit, die keine ist (Leseempfehlung)

“Je mehr Zins, Dividende etc. jeder einzelne bei seiner Geldanlage verlangt und erhält, desto mehr müssen andere Menschen für ihn arbeiten, denn desto mehr muss der Kreditnehmer arbeiten und umso teurer werden die mit diesem hoch verzinsten Kapital hergestellten Güter für uns alle. Wenn einzelne Menschen oder Personengruppen höhere Zinsen oder Dividenden erzielen als das nominale Wachstum des Sozialproduktes ist, heißt dies, dass real andere Menschen weniger Güter als zuvor haben müssen.”

Aus: Prof. Dr. Christian Kreiß, “Wege aus der Krise I: Was kann jeder einzelne tun?” (Onlineveröffentlichung)

Weiterlesen: menschengerechtewirtschaft.de/wp-content/uploads/2012/03/9.10-Wege-aus-der-Krise-I-horizonte-Sep-10.pdf

Quelle: Prof. Dr. Christian Kreiß, http://menschengerechtewirtschaft.de/alle-artikel-pdf

Von der Kompetenz, zu leiden (Leseempfehlung)

“In einer Welt, die verzweifelt nach Kompetenz schreit, kann ein außergewöhnlich kompetenter und liebender Mensch seine Kompetenz ebenso wenig für sich behalten, wie er einem hungernden Säugling Nahrung verweigern könnte.

Spirtiuell entwickelte Menschen sind wegen ihrer Disziplin, ihrer Meisterschaft und Liebe Menschen von außerordentlicher Kompetenz; in ihrer Kompetenz sind sie berufen, der Welt zu dienen, und in ihrer Liebe antworten sie auf diesen Ruf.

Sie sind daher stets Menschen von großer Macht, wenn die Welt sie auch allgemein für ganz gewöhnliche Menschen halten mag, da sie ihre Macht meist im Stillen oder sogar im Verborgenen ausüben. Dennoch üben sie Macht aus, und bei dieser Ausübung leiden sie sehr, ja sogar schrecklich.

Denn Macht ausüben heißt Entscheidungen treffen, und der Vorgang, mit völligem Bewusstsein Entscheidungen zu treffen, ist oft unendlich viel schmerzhafter, als Entscheidungen mit beschränktem oder irrigem Bewusstsein zu treffen …

Entscheidungen, die das Leben anderer beeinflussen, müssen immer getroffen werden. Die besten Entscheidungen treffen jene, die bereit sind, bei ihren Entscheidungen am meisten zu leiden, die aber dennoch die Fähigkeit zur Entscheidung behalten.

Ein Maß – und vielleicht das beste Maß – für die Größe eines Menschen ist seine Fähigkeit zu leiden.

Die großen Menschen jedoch sind auch voller Freude. Das ist das Paradoxon. Die Buddhisten neigen dazu, die Leiden Buddhas zu vergessen, und die Christen neigen dazu, die Freude Christi zu vergessen. Buddha und Christus waren voneinander nicht so verschieden. Das Leiden Christi am Kreuz und die Freude Buddhas unter dem Baum sind eins.”

Aus: M. Scott Peck, “Der wunderbare Weg”, Wilhelm Goldmann Verlag.

Spaß, Wettbewerb und Macht

Was haben Spaß, Wettbewerb und Macht gemeinsam?

Zunächst setzen alle drei ein Beziehungsgefüge voraus. Menschen haben Spaß miteinander, lachen übereinander, konkurrieren miteinander, versuchen, besser als der andere zu sein, und bestimmen übereinander.

Alle drei sind grundsätzlich positiv, weil konstruktiv. Spaß verarbeitet Ereignisse und setzt Kreativität frei. Spaß entspannt. Wettbewerb fördert Innovation und Fortschritt. Wettbewerb bringt Gesellschaft voran. Macht bedeutet Kontrolle über eine Situation und schafft damit Stabilität und verlässliche Rahmenbedingungen für menschliches Miteinander.

Und gleichzeitig haben alle drei ihre Tücken:

Spaß ist nicht mehr lustig, wenn Menschen dadurch beschämt werden. Wettbewerb wird schädlich, wenn nicht faire Regeln aufgestellt und ihre Einhaltung überwacht und durchgesetzt werden. Macht wird missbraucht, wenn Einzelne sie zulasten der Gemeinschaft monopolisieren.

Spaß, Wettbewerb und Macht gehen leicht auf Kosten einzelner Schwacher. Werden sie jedoch nicht allzu ernst genommen, nicht um ihrer selbst willen verfolgt, sondern hier und da bewusst gelebt, können der Einzelne und die Gemeinschaft darin wachsen.

 

 

Dirndl, Panje und Sari

Was haben Dirndl, Panje und Sari gemeinsam?

Ziemlich viel, wie ich finde. Alle drei sind traditionelle Frauenbekleidung. Und sie haben einen verblüffend ähnlichen Aufbau: Bei allen dreien gibt es eine kleine enge Bluse. Beim Dirndl ist diese sehr kurz, beim Sari etwas länger, und beim panje complet, also einem kompletten Anzug aus einem sechs Meter langen, bunt bedruckten Tuch, noch etwas länger.

Dann gibt es konzeptionell bei allen eine Art ersten, langen Rock: Beim Sari ist es ein echter Unterrock, beim Panje ein erster Stoffteil, der als Wickelrock eng über das Oberteil gewickelt und festgesteckt wird. Das Dirndl kommt mit einem ganzen Kleid einher, ebenfalls mit einem mittellangen bis langen, stoff- und faltenreichen Rock.

Bei allen dreien kommt jetzt der Clou: Beim Dirndl die Schürze mit langer, frei gebundener Schleife. Beim Panje der zweite Stoffteil, der schräg über eine Schulter gelegt wird. Alternativ kann er als zweiter Wickelrock etwas höher angesetzt als der erste über diesen gebunden werden. Der Sari kombiniert diese Elemente in einem Stück: Die sechs Meter lange Stoffbahn wird zuerst, in Falten gelegt, als Wickelrock gebunden, um dann über die Brust geführt mit dem häufig reich verzierten Pallu über die Schulter geworfen zu werden.

Doch damit nicht genug, könen beim Dirndl noch ins Haar geflochtene Bänder, beim Panje ein Foulard – ein aus demselben Stoff wie das Gewand gedrehter Haarkranz als Minischleier -, beim Sari ein durchsichtiger Schleier dazukommen (oder der Pallu wird einfach über den Kopf gezogen).

Und noch mehr als solche verblüffenden Ähnlichkeiten haben die drei traditionellen Frauengewänder gemeinsam: Sie sind farbenfroh, lebensfroh und feminin. Gleichzeitig tritt eine Frau, die sie trägt, aufrecht, selbstsicher und stolz auf, und sie stehen ihr umso besser, je mehr sie so auftritt.

Geben wir es zu: Dirndl, Panje und Sari sind elegant. Und sexy. Und unnahbar. Sie sind ganz einfach: weiblich und würdevoll.

 

Verblüffender Vergleich: “Ehrenmord” strafwürdiger als “Eifersuchtsmord”?

“Bei den … Ehrenmord[fällen] im weiteren Sinn [verübt] der (ehemalige) Partner die Tat, um seine persönliche und familiäre Ehre zu schützen. … [Im] Detail fällt die Abgrenzung zur “normalen” Tötung einer Frau durch ihren männlichen (Ex-)Partner hier schwer, denn Faktoren wie Eifersucht, Besitzdenken und eine “Wenn ich sie nicht haben kann, soll sie keiner kriegen”-Attitüde liegen in beiden Fällen vor.

Die Unterscheidung bestimmt sich dann am kulturellen Umfeld und dem von dort ausgeübten Erwartungsdruck: Beim Ehrenmörder steht der Begriff der (Familien)ehre im Vordergrund, und diese Familie drängt ihn oft mehr oder weniger subtil zur Tat. Teilweise sind in diesen Fällen auch Familienmitglieder des Täters aktiv an der Tat beteiligt, als Anstifter, Gehilfen oder Mittäter. Bei sonstigen Partnertötungen ist zwar vielleicht der individuelle Stolz des Täters gekränkt, aber er bewegt sich nicht in gesellschaftlichen Strukturen, in denen eine Tötung seiner (ehemaligen) Partnerin als adäquate Reaktion empfunden oder gar aktiv unterstützt wird. Die Täter entscheiden in diesen Partnertötungen ohne Ehrhintergrund komplett autonom; wenn sie ihr Umfeld befragen würden, würde es ihnen von der Tat abraten.” (Weiterlesen: http://www.lto.de/recht/hintergruende/h/strafrecht-ehrenmord-blutrache-dissertation-islam-rabatt/)

Wirklich verblüffend ist nur die Unterstellung angeblicher Strafrabatte für durch eine bestimmte Subkultur mitbestimmter Täter und die damit einhergehende implizite Wertung zB der FAZ (http://www.faz.net/aktuell/politik/staat-und-recht/empoerung-ueber-urteil-kultureller-rabatt-fuer-ehrenmord-12863670.html), dass die individuelle psychologische und soziale Situation (nur) dann nicht strafmildernd berücksichtigt werden dürfe, wenn sie zwar vorhanden, aber einer anderen kulturellen Prägung als der deutschen (?) entsprungen sei, und mithin “Ehrenmorde” gegenüber “normalen” Eifersuchtsmorden” strafwürdiger seien.

Es dürfte auf der Hand liegen, dass derjenige Täter, der entgegen seiner Erziehung, Prägung, und Erwartungshaltung seines sozialen Umfeldes handelt, mehr kriminelle Energie aufbringt, höhere Hemmschwellen überwindet und eine deviantere Verhaltensweis an den Tag legt, als derjenige, der sich – immer noch unzweifelhaft in verwerflicher Weise – seiner Erziehung, Prägung, und der Erwartungshaltung seines sozialen Umfeldes beugt. Weiterhin dürfte auf der Hand liegen, dass solche Täter sich nicht auf vorwerfbare Weise erst in eine kriminelles Verhalten fördernde und geradezu erwartende Subkultur hineinbegeben haben (wie beispielsweise bestimmte Motorrad- und Rocker-Clubmitglieder oder auch Wirtschaftsstraftäter), sondern in sie hinein geboren wurden, vergleichbar Straftätern, die durch Missbrauch oder zerrüttete Familienhintergründe (mit-) kriminalisiert wurden.